Die Wärmetherapie (Heißluft, Fango)

Wärmetherapie
Wärmetherapie

Die Wärmetherapie zählt zur Thermotherapie, wobei diese immer dann zum Einsatz kommt, wenn keine akute Entzündung vorliegt. Sie dient der Schmerzlinderung und Verbesserung der Durchblutung und regt auch die Stoffwechselprozesse an. Im erwärmten Gewebe steigen der Sauerstofftransport, die Nährstoffaufnahme sowie der Abbau von Schlackenstoffen und Giften. Durch den Anstieg der Temperatur im Gewebe wird die Immunabwehr positiv beeinflusst.

In der Physiotherapie gibt es mehrere Möglichkeiten, eine Wärmetherapie anzuwenden. Diese gehört zu den passiven Maßnahmen, der Patient soll sich während der Anwendung lediglich ausruhen und entspannen. Als Wärmequellen dienen in der Physiotherapie unter anderem Ultraschall, Infrarotlicht, Fangopackungen (Schlammpackung) oder die Heiße Rolle. Mit diesen Maßnahmen werden Schmerzen gelindert und durch eine verbesserte Durchblutung die Muskulatur entspannt. Eine Verspannung ist ein anhaltender Muskeltonus, der ziemlich schmerzhaft ist. Der Physiotherapeut tastet eine Verhärtung des Gewebes. Häufig ist der Schulter-Nacken-Bereich betroffen. Die Wärmetherapie wird vom Patienten als entspannend, sehr wohltuend und belebend empfunden.

Der Arzt verordnet Wärmetherapie bei chronischen Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates, gern in Verbindung mit Massagen. Weitere Anwendungsbereiche sind Arthrosen der Gelenke und der Wirbelsäule, muskuläre Verspannungen, Morbus Bechterew (entzündlich-rheumatische Wirbelsäulenerkrankung) sowie chronische Gelenkentzündungen. Wärme hat eine entspannende Wirkung bei diversen psychosomatischen Erkrankungen, bei Nervosität, Erregungs- und Unruhezuständen. 

Während eines akuten Schubs einer Gelenkentzündung wird von der Wärmetherapie abgeraten. Das gilt auch für fieberhafte Infekte, Luftnot (Dyspnoe), niedrigem Blutdruck (Hypotonie) oder Herzschwäche (Herzinsuffizienz). Der Hausarzt weiß aber um die Vorerkrankungen und wird entsprechend andere Behandlungen verordnen. Es ist wichtig, dem behandelnden Arzt keine Vorerkrankungen zu verschweigen, um Komplikationen zu vermeiden.   

Physiologische Wirkungen:

  • Durchblutungsförderung
  • Linderung von Schmerzen
  • Entspannung der Muskulatur
  • Lockerung des Bindegewebes

Fallbeispiel:

Patient Felix K. (37) hat eine durch einseitige Belastung bedingte Verspannung in der Lendenwirbelsäule.  Der Arzt legt bei der Verordnung meist gleich die Art der Wärmetherapie fest, zum Beispiel Fangopackung. Nachdem der Physiotherapeut diese Packung erwärmt hat, legt sich der Patient darauf. Er bleibt dort einige Minuten liegen. Diese Behandlung eignet sich perfekt als Vorbereitung einer Massage.